Die Architektur in Rotterdam zählt zu den innovativsten und kreativsten von ganz Holland. Und auch noch nach über 30 Jahren stellen die Kubushäuser eine der faszinierendsten Wohnanlagen der Stadt dar. Das ist auch gar nicht verwunderlich, denn diese prägnanten Häuser bestehen aus Kuben, d. h. Würfeln, die um 45 Grad auf die Seite gekippt sind und soweit optimiert wurden, dass der verfügbare Platz bis auf den letzten Millimeter genutzt werden kann. Daraus entstanden Gebäude, die in puncto Aussehen, Ausstrahlung und Funktionalität einzigartig auf der Welt sind.
Der holländische Architekt Piet Blom entwarf die Rotterdamer Kubushäuser in den späten 1970er Jahren im Auftrag der Stadtplaner. Blom hatte bereits zuvor in der holländischen Stadt Helmond mit Kubus-Architektur experimentiert. Als ihm dieses Projekt im ‚Oude Haven‘-Gebiet im Stadtzentrum angeboten wurde, entschloss er sich, seine ursprünglichen Ideen weiter auszuarbeiten. Interessanterweise bilden die Kubushäuser zugleich eine Fußgängerbrücke über eine der verkehrsreichsten Straßen ins Stadtzentrum.
Die Kubushäuser wurden asymmetrisch konzipiert, im Sinne eines abstrakten Waldes, wobei jedes dreieckige Dach eine Baumspitze darstellen soll. Die Häuser ruhen auf Betonpfeilern mit Holzverschalung. Im Erdgeschoss des dreistöckigen Hauses befindet sich der Eingangsbereich, auf der ersten Etage eine offene Küche und der Wohnraum, auf der zweiten Etage haben ein Bad und zwei Schlafzimmer Platz, und in manchen Fällen kann das Obergeschoss sogar als kleiner Dachgarten genutzt werden. Sobald man das Haus betritt, muss man sich daran gewöhnen, dass alle Wände schräg sind. Und wenn man die obere Hälfte des Gebäudes erreicht hat, sollte man auf jeden Fall darauf achten, sich nicht den Kopf anzustoßen.